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Leinen
Das gute alte Leinen auch Bauernleinen oder auch Linnen genannt, war für unsere
Vorfahren in den letzten Jahrhunderten eine Lebensnotwendigkeit.
Wer nicht frieren und seinen Körper bedecken oder schmücken
wollte, tat dies nicht mehr mit einfachen Tierfellen, sondern mit einem Tuch,
welches in mühevoller und langwieriger Arbeit in langen Bahnen gewebt wurde.
Leinen gab es in unterschiedlichsten Ausführungen, was die
Breite, das Aussehen und vor allem die Qualität angeht.
So wurde aus dem gleichen Ausgangsmaterial, mal grobes Sackleinen oder auch
feinste Tücher für Kleidung, Bettwäsche, Wandbehang oder zum Eindecken einer
Festtafel, ein Tischtuch hergestellt.
Ich möchte hier nicht auf die einzelnen Variationen eingehen, wie Damast,
Jacquard usw.
Dazu lassen sich hinreichende Informationen im Netz finden.
Bauern, Bürger wie auch der Adel kleideten sich mit diesem
Tuch. Hier war also für jeden Geldbeutel etwas dabei.
Während viele Weber ihre Ware in den Städten verkauften, wo diese weiter
veredelt wurden, haben die Bauern es in der Regel für ihren Eigenbedarf
hergestellt oder an fahrende Händler verkauft.
Die Stoffe, beziehungsweise die Leinenballen, die auf dem Hof blieben, wurden
über mehrere Generationen als Aussteuer, oft in einer Aussteuertruhe oder einen
Aussteuerschrank, dem frisch vermählten Paar mitgegeben.
Diese Stoffe wurden bis in die späten
neunzehnhundertfünfziger Jahre in Heimarbeit hergestellt. Durch das Aufkommen
der Baumwolle gerieten sie danach mehr oder weniger in Vergessenheit.
Mittlerweile hat sich das Blatt für Leinen wieder gewendet.
In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, die ja Ökologie,
Ökonomie und Soziales beinhaltet, gewinnt dieser Stoff wieder zunehmend an
Interesse.
Viele haben für den Einsatz dieses Stoffes eine eigene Bezeichnung gefunden,
wie Vintage, Landhausstil oder Old School.
Einige erinnern sich aber auch daran, wie es war, wenn sie bei den Großeltern
waren und dort in der alten Leinenbettwäsche schliefen oder der Großvater das
steif aussehende Unterhemd überzog. Und die Großmutter feine Nachtwäsche aus
Leinen mit Spitzen und Bordüren trug.
Ja, Leinen ist wieder groß im Kommen. Egal ob für stylische Handtaschen aus
Sackleinen, als Polster -oder Autositzbezug, Tischdecken und Vorhänge. Auch für
Handtücher wird dieses wieder neu entdeckt.
Dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
Altes Bauernleinen ist lebendig, es hat Struktur, jeder Ballen ist quasi ein
Individuum, es gleichen sich kaum zwei Ballen, auch wenn diese vom selben Hof stammen.
Das macht sie so einzigartig im Gegensatz zu heute produziertem Leinen, welches
immer in derselben Struktur und Qualität maschinell hergestellt wird.
Altes Leinen hat Charakter, es strahlt diesen lieblichen
Charm aus. Bauernleinen kann weit über 100 Jahre alt sein und verliert trotzdem
nichts an seinem Inhalt oder seinem Ausdruck.
Und genau so etwas wird hier in diesem Shop angeboten.
Leinen aus alten Tagen. Altes Leinen, welches eine endliche Ressource ist, Bauernleinen,
das Kriege, Katastrophen und die Zeit überstanden hat.
Ein Produkt, wenn man es so nennen darf, aus einer Zeit in der man sich keine
Gedanken um Pestizide oder Raubbau gemacht hat und machen musste.
Ein Stoff, der damals das Leben der Menschen begleitet hat und heute durch
seine Vielfältigkeit das Leben der Menschen bereichern kann.
Wenn man dieses Leinen fühlt, dann spürt
man, wie nah die Vergangenheit der Zukunft ist.
Sollten Sie als Interessent Fragen zum Leinen haben oder
auch nur zu einzelnen Artikeln, dann scheuen Sie sich nicht, nachzufragen.
Ich werde bestimmt nicht alles wissen. Aber was ich
weiß, werde ich gerne weitergeben.
Und natürlich bin ich auch über Informationen und Tipps zu diesem alten
Erzeugnis dankbar.